Sanierte Ostfassade mit neuem Eingangsbereich
Sanierte Ostfassade mit neuem Eingangsbereich © Thomas Jakob/Staatliches Bauamt Freising

Sanierung des Nachlass- und Betreuungsgerichts Fürstenfeldbruck

Ein Gebäude zu sanieren ist das eine. Es im laufenden Betrieb zu sanieren, ohne die dort arbeitenden Menschen allzu sehr zu beeinträchtigen, das ist immer eine Herausforderung. In Fürstenfeldbruck wurde nun die abgeschlossene Sanierung des Nachlass- und Betreuungsgerichts mit einem Pressetermin gefeiert.

2,6 Millionen Euro investierte der Freistaat Bayern, um die Sicherheitsvorkehrungen für den Betrieb des Gerichtsgebäudes an der Fürstenfelder Straße zu verbessern, es energetisch auf den aktuellen Stand zu bringen, das Dachgeschoss auszubauen und die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss barrierefrei zugänglich zu machen.

Bislang war das gesamte Gebäude öffentlich zugänglich. Nach der Sanierung gelangen Besucher nur noch ins Erdgeschoss. Dazu entstand ein neuer Zugang mit Sicherheitsschleuse parallel zum gesicherten Eingang ins Treppenhaus. Aufgrund der räumlichen Enge errichtete das Staatliche Bauamt den neuen Eingang als Anbau. Beratungsgespräche finden nun nicht mehr in den Bürozimmern der Mitarbeiter statt, sondern in eigens dafür vorgesehenen Räumen im Erdgeschoss.  

Das Erdgeschoss erhielt außerdem einen Hublift neben der Eingangstreppe, um den barrierefreien Zugang sicherzustellen.

Um der Energieeinsparverordnung einzuhalten, wurde die komplette Hülle des Gebäudes energetisch ertüchtigt. So sind nun Fassade und Dach gedämmt, es gibt neue Fenster und Außentüren, Raffstores und Rollläden für den Wärmeschutz im Sommer, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der ehemaligen Garage sowie eine Grundwasserwärmepumpe. Sie ersetzt den alten Gaskessel. Das 12°C warme Grundwasser wird über Brunnen gefördert. Die bestehenden Heizkörper konnten aufgrund der großen Oberflächen weiter genutzt werden. Auch die neuen Klimageräte im Dachgeschoss greifen auf Grundwasser als Energiequelle zurück. Der regenerative Anteil der Wärme- und Kälteerzeugung beträgt pro Jahr ca. 60.000 kW/h, damit werden 6,3 Tonnen CO2 eingespart.

Da durch die Umorganisation im Erdgeschoss Arbeitsräume verloren gingen, baute das Staatliche Bauamt das Dachgeschoss als Bürofläche aus. Die Gauben wurden durch Dachflächenfenster ersetzt und das Dach statisch ertüchtigt. Zudem gibt es nun einen Aktenaufzug vom Erdgeschoss ins Dachgeschoss.

Durch den Umbau und die Erweiterung vergrößerten sich auch die Technikflächen im Kellergeschoss. Dadurch fiel ein Teil der schon bislang sehr beengten Lagerflächen weg. Um den Verlust zu kompensieren wurde die bisher als Garage für vier Fahrzeuge genutzte Fläche der Remise zum Lagerraum umgebaut und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet.

 

Daten:

Sanierung und Umbau Nachlassgericht Fürstenfeldbruck

Bauherr: Staatliches Bauamt Freising

Architektur: Ziersch Planungs GmbH, Gräfelfing

Planung Technische Gebäudeausrüstung: Huber + Achterberg Beratende Ingenieure, München

Grundstücksfläche: 1970 qm

Nutzfläche Bestand: 15 qm

Nutzfläche neu (inkl. Lager Remise): 706 qm

Baukosten: 2,6 Mio. Euro

Die neue Sicherheitsschleuse
Die neue Sicherheitsschleuse © Thomas Jakob/Staatliches Bauamt Freising
Neue Büroräume im ausgebauten Dachgeschoss
Neue Büroräume im ausgebauten Dachgeschoss © Thomas Jakob/Staatliches Bauamt Freising
Blick ins Treppenhaus
Blick ins Treppenhaus © Thomas Jakob/Staatliches Bauamt Freising