© StBAFS

Winterdienst

Gut gerüstet für den Winter
Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Freising haben die ersten Streueinsätze hinter
sich
Die Salzhallen sind gefüllt, die Winterdienstfahrzeuge hatten bereits ihre ersten Einsätze. Mit
71 Fahrzeugen und ausreichend Personal sind die Straßenmeistereien des Staatlichen Bau-
amtes Freising gut gerüstet in den Kampf gegen Schnee und Glätte auf den Bundes- und
Staatsstraßen im Amtsbezirk sowie den Kreisstraßen in den Landkreisen München und Er-
ding gestartet. Unterstützt werden die Straßenmeistereien dabei von externen Unternehmen.

Bereits vor dem ersten Schnee Anfang Dezember hat der Winterdienst für die fünf Straßen-
meistereien des Staatlichen Bauamts Freising begonnen. Denn auch bei Nässe und Nebel
kann es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schnell glatt werden. Ein Fall für die „Männer
in Orange“ also. Das Staatliche Bauamt Freising mit den Straßenmeistereien Riem, Erding,
Taufkirchen, Freising und Dachau sowie Stützpunkten in Fürstenfeldbruck, Sauerlach und
Oberschleißheim betreut ein Netz von 1405 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen
sowie 340 Kilometer Radwege in den Landkreisen Erding, Freising, Dachau, Fürstenfeld-
bruck und München. Dafür setzt jede Straßenmeisterei eigene Fahrzeuge mit Schneepflügen
und Streuautomaten ein. Darüber hinaus hat das Staatliche Bauamt 49 Verträge mit Fuhrun-
ternehmen geschlossen, die die Straßenmeistereien beim Winterdienst unterstützen.

In den Landkreisen München und Erding räumen und streuen die Straßenmeistereien Riem
beziehungsweise Erding und Taufkirchen im Rahmen einer Kooperation mit dem Landkreis
auch das Räumen und Streuen der Kreisstraßen. Dazu stehen seit Anfang Dezember auch
drei neue Fahrzeuge zur Verfügung: zwei finanzierte der Landkreis Erding, einer der Land-
kreis München. Zudem verfügt die Straßenmeisterei in Riem über einen neuen Soletank.

Der neue Multifunktions-LKW des Landkreis München für die Straßenmeisterei Riem.
Der neue Multifunktions-LKW des Landkreis München für die Straßenmeisterei Riem. © StBAFS
Die beiden neuen Soletanks der Straßenmeisterei Riem.
Die beiden neuen Soletanks der Straßenmeisterei Riem. © StBAFS

An besonders gefährdeten Straßenabschnitten haben die Straßenmeistereien Schneezäune
aufgestellt, um Schneeverwehungen zu vermeiden. Rund 12.200 Tonnen Streusalz lagern in
den zehn Salzhallen in den Landkreisen Erding, Freising, Dachau, Fürstenfeldbruck und
München. Im vergangenen Winter 2019/2020 wurden etwa 3500 Tonnen Salz auf den Bun-
des- und Staatsstraßen im Einzugsgebiet des Staatlichen Bauamts Freising verteilt. Aller-
dings handelte es sich dabei um einen extrem milden und schneearmen Winter. Im Jahr zu-
vor waren es noch etwas über 16.000 Tonnen. Geht der Salzvorrat zuneige, ordert die jewei-
lige Straßenmeisterei Salz nach. Lieferverträge stellen dabei sicher, dass das Streugut auch
rechtzeitig geliefert werden kann.

Die beiden neuen Fahrzeuge des Landkreises Erding für die Straßenmeistereien Erding und Taufkirchen.
Die beiden neuen Fahrzeuge des Landkreises Erding für die Straßenmeistereien Erding und Taufkirchen. © StBAFS

Der Winterdienst läuft, je nach Bedarf, im 2- oder 3- Schicht-Betrieb. Bereits ab 3 Uhr nachts
kontrollieren ein bis zwei Mitarbeiter pro Meisterei, die sogenannten Späher, die Strecken
und entscheiden, ob ein Einsatz der Winterdienstflotte erforderlich ist. Ihre Fahrzeuge sind
mit speziellen Sensoren ausgestattet, die die Temperatur der Straße erfassen. Bei Bedarf
rücken die Einsatzfahrzeuge bis spätestens 4 Uhr aus, um möglichst sichere Straßen für den
gegen 6 Uhr einsetzenden Berufsverkehr zu gewährleisten. Abends werden in der Regel
Einsätze bis 20 Uhr gefahren, auf wichtigen Strecken für den überörtlichen Verkehr bis 22
Uhr. Technische Unterstützung bieten Glättemeldeanlagen, die im 10-Minuten-Takt Daten
wie Luft- und Fahrbahntemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung, Niederschlagsart, Fahr-
bahnzustand, Salzkonzentration im Fahrbahnbereich und Bilder liefern. Zusammen mit den
detaillierten Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes können die Einsatzleiter schnel-
ler entscheiden, ob und wo ein Einsatz notwendig wird.
„Wir streuen so viel Salz wie nötig, aber so wenig wie möglich“, sagt Hans Jörg Oelschlegel,
Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt Freising. Durch das Anfeuchten des tro-
ckenen Auftausalzes mittels einer Salzlösung (Sole) unmittelbar vor dem Ausstreuen lassen
sich Streuverluste durch Verwehen vermeiden. Zudem verteilt sich der Taustoff gleichmäßig und haftet länger auf der Fahrbahn. Somit kann man mit weniger Salz mehr Wirkung erzie-
len.

Einfach nur Salz streuen war früher. Heute lässt sich der Einsatz von Feuchtsalz und Sole genau dosieren. Durch das Anfeuchten des trockenen Auftausalzes mittels einer Salzlösung (Sole) unmittel- bar vor dem Ausstreuen lassen sich zudem Streuverluste durch Verwehen vermeiden.
Einfach nur Salz streuen war früher. Heute lässt sich der Einsatz von Feuchtsalz und Sole genau dosieren. Durch das Anfeuchten des trockenen Auftausalzes mittels einer Salzlösung (Sole) unmittel- bar vor dem Ausstreuen lassen sich zudem Streuverluste durch Verwehen vermeiden. © StBAFS

Deshalb sind alle Räum- und Streufahrzeuge der bayerischen Straßenbauverwaltung mit so-
genannten Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Die jüngste Generation der Winterdienst-
Fahrzeuge ist mit sogenannten Kombi-Streugeräten bestückt, mit denen sowohl Sole ver-
sprüht als auch Feucht- oder Trockensalz ausgebracht werden kann. Die Sole kann bei Tem-
peraturen bis -5 Grad Celsius ausgebracht werden. Außerdem sind alle Winterdienstfahr-
zeuge mit einer GPS-gestützten Streudatenerfassung ausgestattet. Diese Daten werden in
Echtzeit an das Winterdienstmanagementsystem übermittelt. Der Vorteil: Der Ausfall eines
Fahrzeugs wird schneller erkannt und lässt sich durch andere Fahrzeuge, die gerade unter-
wegs sind, kompensieren.
Doch selbst der beste Winterdienst kann nicht gewährleisten, dass alle Straßen immer kom-
plett schneefrei sind. Stellenweise plötzlich auftretende Glätte kann ebenso wie Schnee bei
anhaltendem Schneefall erst nach bis drei Stunden Räumdauer beseitig werden. Deshalb
müssen Autofahrer bei entsprechender Witterung mit Schneeresten, stellenweiser Glätte,
Schneeverwehungen oder bei länger andauernden Schneefällen auch mit einer geschlosse-
nen Schneedecke rechnen. „Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer kann daher selbst einen
wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit im Winter leisten“, sagt Hans Jörg Oelschlegel, Be-
reichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt Freising. „Und zwar, indem er rechtzeitig
sein Auto mit Winterreifen ausrüstet und sein Fahrverhalten den winterlichen Fahrbahnver-
hältnissen anpasst.“

Und so sehen die letzten Vorbereitungen für einen Winterdiensteinsatz aus:

Andocken des Schneepflugs
Andocken des Schneepflugs © StBAFS
Der Radlader transportiert das Streusalz von der Salzhalle …
Der Radlader transportiert das Streusalz von der Salzhalle … © StBAFS
… zum Winterdienst-LKW
… zum Winterdienst-LKW © StBAFS
Anschließend wird die Sole eingefüllt, die unmittelbar vor dem Ausbringen mit dem Streusalz vermischt wird.
Anschließend wird die Sole eingefüllt, die unmittelbar vor dem Ausbringen mit dem Streusalz vermischt wird. © StBAFS