Klemmbrett, Kugelschreiber und Seitenradar – in den Landkreisen wird der Straßenverkehr gezählt


„Es sind immer mehr Autos unterwegs.“ Viele Verkehrsteilnehmer teilen diese Einschätzung und beziehen sie auf ihre persönlichen Erfahrungen auf den Straßen. Doch wie entwickelt sich der Verkehr tatsächlich? Um diese Frage beantworten zu können, gibt es in der Regel alle fünf Jahre in ganz Deutschland eine Verkehrszählung nach den Richtlinien des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Aufgrund von Corona wurde die eigentlich für 2020 vorgesehene Zählung um ein Jahr verschoben. Seit Mitte April und noch bis Mitte Oktober 2021 ist es nun soweit. An ausgewählten Streckenabschnitten sieht man deshalb Menschen mit Klemmbrett und Kuli oder Klickzähler. Sie führen Strichlisten über die Zahl der Autos, Busse, Motorräder und Lkws, die an ihnen vorbeifahren. Auch in den Landkreisen Dachau, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck und München.

Um einen belastbaren Durchschnittswert für die Verkehrsmenge zu bekommen, wird zu unterschiedlichen Zeiten gezählt. So werden die Daten an sogenannten Normalwerktagen – also Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag – jeweils morgens und nachmittags erfasst. Gezählt wird außerdem am Freitagnachmittag sowie an einigen Sonntagen. Die Zähler erfassen dabei motorisierte Zweiräder, Pkw, Lieferwagen und Transporter, Busse, Lkw über 3,5 Tonnen ohne Anhänger und Lastzüge.

Aber es gibt auch temporäre, automatisierte Zählstellen in den Landkreisen entlang von Bundes-, Staats- und Kreisstraßen: Sie befinden sich, von außen nicht erkennbar, in speziellen, mobilen Seitenleitpfosten am Straßenrand. Sie erfassen die Verkehrsmengen durch sogenannte Seitenradartechnik und geben die Daten an einen zentralen Rechner weiter. Im Amtsbezirk des Staatlichen Bauamtes gibt es insgesamt 301 dieser Pfosten. Die Straßenmeistereien versetzen sie jede Woche an einen anderen Standort.

Die Ergebnisse der Straßenverkehrszählung bilden eine wichtige Grundlage für die Planung und Ausstattung der Straßen, aber auch für Lärmschutzmaßnahmen.

Zwei Mitarbeiter der Straßenmeisterei Erding tauschen eine temporäre Zählstelle aus. Diese speziellen Leitpfosten erfassen die Zahl und die Art der Fahrzeuge, die vorbeifahren. Kenn-zeichen und Geschwindigkeit werden hingegen nicht erfasst.
Zwei Mitarbeiter der Straßenmeisterei Erding tauschen eine temporäre Zählstelle aus. Diese speziellen Leitpfosten erfassen die Zahl und die Art der Fahrzeuge, die vorbeifahren. Kenn-zeichen und Geschwindigkeit werden hingegen nicht erfasst. © StBAFS
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Noch bis Oktober wird an ausgewählten Stellen der Verkehr manuell gezählt. Im Bild eine Zählung an einem Freitagnachmittag in Ottobrunn im Landkreis München.
Noch bis Oktober wird an ausgewählten Stellen der Verkehr manuell gezählt. Im Bild eine Zählung an einem Freitagnachmittag in Ottobrunn im Landkreis München. © StBAFS
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